Ausflug auf den St. Marxer Friedhof
Wochenendspaziergang durch einen Friedhof? Ich gebe zu, das mag auf den ersten Blick komisch klingen, wird dem einen oder anderen bei genauerem hinsehen aber durchaus nachvollziehbar erscheinen. Denn der St. Marxer Friedhof im dritten Wiener Bezirk ist mehr als ein Friedhof, er ist ein Stück Geschichte und versetzt einen in eine längst vergangene Zeit. Und an einem milden Herbsttag ist er auch der ideale Ort um sich ein bisschen die Füße zu vertreten.
Eine Reise in die Vergangenheit
Bereits 1874 wurde der Friedhof geschlossen, das sieht man auch an den zahlreichen umgekippten, verwachsenen und unleserlichen Grabsteinen. Bei einem Spaziergang durch den rund 60.000 m² großen Friedhof fühlt man sich zurückversetzt in eine andere Zeit und macht sich unweigerlich Gedanken über die „Hausbesitzer“ und „Privatiers“, die dort begraben wurden. Denn trotz der Stilllegung des Friedhofs vor über 100 Jahren kann man die eine oder andere Grabinschrift noch ganz gut lesen. Wer waren diese Menschen, welches Leben haben Sie gelebt? Fragen, die mich auf meiner Entdeckungstour begleiten.
Berühmte Gräber
Der Friedhof ist mehr als nur eine Gedenkstätte, vielmehr ist er auch eine Parkanlage und als letzter Biedermeier-Friedhof der Welt ein wichtiges Kulturgut. Auch zahlreiche Touristen verirren sich hierher in den dritten Bezirk. Der Grund ist ganz einfach: Das Grab des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart befindet sich auf dem St. Marxer Friedhof. Aber auch zahlreiche weitere Persönlichkeiten wurden hier begraben, etwa Joseph Madersperger, der als Erfinder der Nähmaschine gilt.
Egal ob man sich nun für Geschichte interessiert, ein bekennender Mozart-Fan ist oder einfach nur an einem wunderbaren Herbsttag einen Spaziergang machen will, den St. Marxer Friedhof kann ich jedem nur ans Herz legen.
Hier findest du übrigens alle meine Berichte zu Ausflügen in Wien.
3 Kommentare
M. Scheffler
Ich finde die Wiener Friedhöfe immer wieder schön. An Mozarts Grab war ich noch nie. Ich lebe in Salzburg, auch wir haben wunderschöne Friedhöfe. Am liebsten hätte ich ein großes Familiengrab, wo ein Steinmetz die Namen bei Bedarf ergänzt.
Sandra Müller
Hallo und vielen Dank für den interessanten Artikel. Hier sind schöne Impressionen zu sehen. Ich finde es nur traurig, dass Grabsteine umkippen, weil niemand die Standfestigkeit der Grabsteine regelmäßig überprüft.
Christine
Ja, da stimme ich dir zu! Allerdings macht gerade diese Verfallenheit wiederum den Charme des Friedhofs aus.