Nachts im Naturhistorischen Museum
Beitragsbild: © NHM Wien, Kurt Kracher
Wolltest du auch schon immer mal nach der regulären Öffnungszeit durch ein Museum spazieren? Im Naturhistorischen Museum Wien ist das einmal im Monat im Rahmen der Führung „Darkside“ möglich.
Freitag, 22 Uhr. Treffpunkt für die Führung ist der Seiteneingang des Naturhistorischen Museums am Maria-Theresien-Platz. Mit zwei Mitarbeitern betritt man das Museum und steht in absoluter Stille und Dunkelheit im wunderschönen Kuppelsaal. Das Museum ist längst geschlossen und bis auf die Teilnehmer der Führung leer. Ein ganz besonderes Gefühl macht sich breit. Über die große Hauptstiege geht es hinauf in den ersten Stock und hinein in die zoologische Sammlung. Das Ganze geschieht in Dunkelheit, Taschenlampen haben nur die beiden Führer.
Nachtaktive Tiere und Schädel
Im Zentrum der Führung stehen passend zur Tageszeit natürlich die nachtaktiven Tiere. Von den Wölfen über die Katzen bis hin zu den Eulen spaziert man durch die diversen Schauräume. Auch die Fledermäuse dürfen natürlich nicht fehlen. Während der Führung erfährt man Interessantes über die genannten Tiere und ihr Verhalten in der Nacht sowie über das Museum und seine Geschichte.
Im zweiten Teil der Tour geht es dann hinauf in den 2. Stock des Hauses, hinter die Kulissen des Naturhistorischen Museums. Im sogenannten Schädelgang befinden sich zahlreiche Vitrinen, in denen Abertausende menschliche Schädel aufbewahrt werden. Angesichts der Tatsache, dass man sich im Dunkeln durch das Museum bewegt, ist der Schädelgang schon etwas gruselig muss ich zugeben! Der nächste und letzte Stopp kann sich dann ebenfalls sehen lassen. Es geht nämlich hinaus aufs Dach des Naturhistorischen Museums, von dem man einen fantastischen Ausblick auf die Stadt sowie das gegenüberliegende Kunsthistorische Museum hat.
Die „Darkside“-Führung im Naturhistorischen Museum ist wirklich empfehlenswert! Natürlich darf man nicht erwarten, während der der Führung durch das gesamte Museum zu gehen. Während der 1,5 stündigen Tour beschränkt man sich auf einige wenige Räume und nachtaktive Tiere. Aber allein wegen der Tatsache, einmal (fast) alleine in diesem riesigen Museum zu sein sowie das Dach zu besuchen, lohnt sich ein Besuch der Führung!
Hast du diese oder eine ähnliche Führung schon mal gemacht?
Hier findest du übrigens alle meine Berichte zu Ausflügen in Wien.
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8 Kommentare
Nicole
Schädelgang… uhi… da hab ich ja schon beim Lesen Gänsehaut bekommen.
Aber sonst fändt ich so eine Nachtführung auch spannend, muss ich direkt mal schauen, ob wir sowas in Berlin auch haben.
Liebe Grüße
Nicole
Christine
Ja, der Schädelgang war in der Tat etwas unheimlich! Alleine hätt ich mich da sicher sehr wie in einem Horrorfilm gefühlt ;-)
Diana
Liebe Christine,
danke für diesen Einblick. Nachts im Mueseum zu sein, ist etwas ganz Besonderes. Ich war mal während einer Konferenz abends im Landesmuseum Halle und hatte dann den Raum mit der Himmelsscheibe von Nebra für eine halbe Stunde ganz für mich allein. Das war wirklich kolossal!
Viele Grüße, Diana
Christine
Ja, das glaube ich! Ansonsten kommt man ja eher selten in den Genuss, ein Museum ganz für sich allein zu haben – das ist schon was besonderes :-)
Ricarda Christina Hollweg
Liebe Christine,
das Naturhistorische Museum in Wien kenne ich noch aus meiner Kindheit, da ich es mit meinen Eltern besucht habe. Es hat mich damals sehr beeindruckt. Es nachts zu erleben, ist sicherlich noch einmal eine ganz andere Qualität. Schöne Sache…
LG
Ricarda
Christine
Ja, bei Tag ist es nochmal um einiges beeindruckender! Ist eines meiner liebsten Museen :-)
Wilde Hilde
Zwar keine Metropole, aber trotzdem besonders: Bad Fredeburg. Im dortigen Atsgericht habe ich eine besondere Führung durch das Gerichtsmuseum erlebt. Ein Kerker-Nachbau, eine Gefängniszelle und eine Nachahmung vom Femegericht und einem Scheiterhaufen haben mich doch sehr beeindruckt…
Christine
Das klingt auch spannend! Danke für den Tipp :-)