Reisebericht: In 10 Tagen rund um Island
Eigentlich sollte dieser Beitrag „In 11 Tagen rund um Island“ heißen. Da hat mir die Fluglinie aber einen dicken fetten Strich durch die Rechnung gemacht. Denn dank einer 2-stündigen Verspätung des Abflugs in Wien flog der Anschlussflieger ohne mich nach Island und ich „durfte“ die Nacht in Berlin verbringen. Nach Island ging es dann erst am nächsten Tag, mit Zwischenstopp in Kopenhagen. Die Anreise über Wien, Berlin und Kopenhagen zerrte somit etwas an den Nerven und der Kummer über den verlorenen Tag (und den zudem verspäteten Koffer) war groß. Das spielte aber alles keine Rolle mehr, als ich einen ersten Blick auf Islands atemberaubende Landschaft werfen konnte. Schon nach wenigen Kilometern war ich hin und weg.
Die Route im Detail
Nach monatelanger Planung (die Reise wurde bereits im Jänner gebucht) war es also endlich soweit und die zahlreichen Stopps und Etappen standen fest. Auf dem Plan stand die Umrundung der Insel entlang der Hringvegur, der Ringstraße. Diese führt auf einer Länge von rund 1.340 Kilometern rund um die Hauptinsel, nahezu alle wichtigen Städte liegen an dieser Straße. Abfahren muss man natürlich trotzdem, dank der guten Beschilderung ist die Gefahr sich zu verfahren aber relativ gering.
Insgesamt legte ich in diesen 10 Tagen über 2.600 Kilometer zurück. Über den Golden Circle ging es in den Süden nach Vik und über den Skaftafell Nationalpark zur Gletscherlagune Jökulsárlón. Danach fuhren wir weiter in den Osten nach Höfn und Stokksness und entlang der Fjorde nach Reyðarfjörður und Egilsstaðir. Im Anschluss ging es in den Norden zum See Mývatn sowie zur Walbeobachtung nach Húsavík. Über Akureyri fuhren wir dann in den Westen auf die Halbinseln Snæfellsnes und Reykjanes sowie in die Hauptstadt Reykjavik.
Die Route im Detail, inklusive aller besuchten Plätze und Orte sowie Restaurants:
Das liebe Geld
Island ist nicht günstig. Das ist weithin bekannt. Bucht man frühzeitig (in meinem Fall fast 9 Monate vorher) kommt man bei Flügen und Unterkünften noch relativ günstig weg. Geschlafen haben wir immer in Gästehäusern, in denen man sich Bad und WC mit den anderen Zimmern teilen musste. Eine günstige Alternative zu Hotels, Frühstück war immer inbegriffen und die Zimmer wurden allen Ansprüchen gerecht. Im Gegensatz zu Irland, würde ich mich in Island nämlich nicht trauen, erst vor Ort nach Unterkünften zu suchen. Erstens gibt es nicht so viele wie in Irland, zweitens sind sie weit(er) voneinander entfernt und vor allem zur Hauptsaison meist ausgebucht. Auch beim Mietauto lässt sich sparen. Hier sollte man sich überlegen, wohin man fahren will. Für meine Route einmal um die Insel plus Abstechern auf Nebenstraßen reicht ein Kleinwagen vollkommen aus. Ein SUV ist aus meiner Sicht nur nötig, wenn man noch weiter ins Land hineinfahren will.
Das meiste Geld braucht man in Island definitiv für die Verpflegung. Obwohl ich mir durch Berichte vorab bewusst war, dass das Essen teuer werden wird, war ich dann beim ersten Abendessen in einer Pizzeria schon kurz von den Preisen geschockt. Eine Pizza um 20 Euro? Saftig! Da ich aber keine Absicht hege, im Urlaub zu hungern beziehungsweise zu jenen gehöre, die bei Hunger etwas unangenehm werden, stand es außer Frage, täglich essen zu gehen. Nach zehn Tagen freut man sich dann auch, wenn das letzte Abendessen bestehend aus zwei Burgern nur 26 Euro kostet. Mit kleinen Snacks für zwischendurch sollte man sich in den diversen Supermärkten wie Netto oder Bonus eindecken. Die eigene Erfahrung hat gezeigt, wie wichtig das ist, immerhin fährt man manchmal kilometerweit ohne auch nur einem anderen Auto zu begegnen beziehungsweise an einem Supermarkt vorbeizukommen.
Ein Land aus Feuer und Eis
In diesen zehn Tagen hat sich Island von seiner besten Seite gezeigt: blauer Himmel, Sonnenschein, Wale, Robben, Islandpferde, Schafe, Wasserfälle, Vulkane, Gletscher, schwarze Strände und sogar Nordlichter durfte ich bestaunen. Jeder Kilometer, den wir zurückgelegt haben, hat sich von den vorherigen und den kommenden unterschieden. Die Landschaft ist wirklich ein Traum. Nicht nur einmal hatte ich das Gefühl auf einem fremden Planeten gelandet zu sein oder vor einem mit Photoshop bearbeiteten Bild zu stehen.
Ich glaube, die Bilder und Worte können die Schönheit und Faszination dieses Landes, das zurecht als Land aus Feuer und Eis bezeichnet wird, nur ansatzweise beschreiben. Ich werde es mit den kommenden Reiseberichten aber versuchen.
Hier findest du weitere Beiträge über meine Reise durch Island:
- 20 Bilder, die Lust auf Island machen
- Vom Golden Circle bis Vík í Mýrdal
- Vom Skaftafell-Nationalpark zur Jökulsárlón Gletscherlagune
- Höfn, Stokksness und die Ostfjorde
- Rund um den See Myvatn
- Von Walen und Wasserfällen
MerkenMerken
MerkenMerkenMerkenMerken
MerkenMerken
MerkenMerken
MerkenMerken
MerkenMerken
MerkenMerken
24 Kommentare
Marek
Die Ringstraße in Island ist einfach atemberaubend! Die Möglichkeit, die erstaunliche Vielfalt der Landschaften auf einer einzigen Route zu erleben, ist wirklich einzigartig. Von majestätischen Wasserfällen über beeindruckende Gletscher bis hin zu geothermalen Quellen bietet die Ringstraße eine unvergessliche Reise durch Islands Naturwunder. Eure Reisetipps und -erfahrungen machen diesen Kommentar umso spannender. Ich freue mich schon darauf, selbst einmal die Ringstraße zu befahren! 🚗🇮🇸
Christine
Ich hoffe, du hast bald die Gelegenheit dazu ;-)
Gottfried Pichler
Liebe Christine!
Danke für Deine Antwort. Bei der Durchsicht Deiner Fotos sind mir auch wieder so Erinnerungen wach geworden. Das Foto von Reykjavik hast Du sicher vom Turm der Hallgrimskirche aus aufgenommen. Zu sehen ist darauf auch das Monument von Leif Eriksson.
Bei meinem ersten Besuch waren an Stelle des „Perlan“ nur die vier öden Heißwasserbehälter für die Zentralheizung der Stadt zu sehen.
Das Konzerthaus Harpa gab es noch nicht, ebenfalls das neue Rathaus am Tjörnin. An diesem See erlebte ich an einem ziemlich düsteren späten Abend eine Szene, deren Sinn ich nicht erfragen konnte. Kleine Kinder in Begleitung Erwachsener setzten Wachslichter auf Porozellstücken in den See und der Wind trieb diese ans andere Ufer. Oft passierte es, daß der Wind das Licht ausblies.
Eines meiner nächsten Reiseziele wird wieder Island sein. Es heißt: Aller guten Dinge sind drei.
Liebe Grüße
Gottfried
Christine
Lieber Gottfried,
du hast recht, das Foto zeigt die Aussicht vom Turm der Kirche – eines meiner liebsten Fotos aus Reykjavik ;-)
Ich hoffe, du kannst die Drei bald vollständig machen und Island bald wieder besuchen.
Gottfried Pichler
Hallo, Christine!
Ich habe mit Interesse den Reisebericht über Island verfolgt.
Es war mir bereits zweimal vergönnt, diese Insel zu besuchen (1986 und 2013) und kam jedesmal sehr beeindruckt nach Hause.
Das erste Mal waren Tagesausflüge von Reykjavik aus am Programm: Die Südküste bis Vik, dann den „Golden Circle“, Thingvellir. Reykholt mit dem Bad von Snorri Sturluson, die Heißwasserquelle Deildartunguhver, die ungemein beeindruckenden kleinen Wasserfälle Hraunfossar und anschließend die rauhe Bergpiste Kaldidalur waren die nächsten Programmpunkte. Auch eine Rundfahrt auf die Halbinsel Reykjanes bis zum äußersten Südwesten durfte nicht fehlen. Dort draußen wurde eine Dampfquelle angezapft, mit deren Hitze wurde aus Meerwasser Salz gewonnen. Der überschüssige Dampf jagte mit enormen Lärm ins Freie. Selbstverständlich konnte auch die Hauptstadt Reykjavik mit deren Sehenswürdigkeiten ausgiebig besichtigt werden. Aber ich fand die Naturschönheiten Islands bedeutend interessanter.
Meine zweite Islandreise in einer Gruppe war eine Rundreise um die Insel. Zuerst nach Thingvellir und dann über die bereits bekannte Strecke Kaldidalur bis Borgarnes mit den unterwegs befindlichen Sehenswürdigkeiten.
Von Borgarnes Richtung Akureyri kommt man an einigen Explosivkratern vorbei. Die flüssige Lava ergab mit Wasser eine sehr explosive Mischung und wir konnten die Folgen dieses Zusammenwirkens bestaunen. Ein Pflichtbesuch in Nordisland ist der Mückensee, bekannt als „Myvatn“. Dimmuborgir in der Nähe erscheint als ideale Kulisse für einen Gruselfilm- so abstrakt sind die Lavaformationen. Hverarönd mit seinen kochenden Schlammlöchern und Steinhaufen, wo der Dampf „herausjodelt“- das muß man erlebt haben. Einige Kilometer weiter der mächtige Vulkan Krafla.
Von Egilstadir kamen wir auf die Höhe hinauf zum größten Stauwerk Islands, den Karahnjukar- Stauseen mit 57 km². Damit wird das größte Aluminiumwerk mit Strom versorgt. Allerdings ist dieses Bauwerk in Island umstritten.
Weitere markante Besuche waren der Gletschersee Jökulsarlon und der Svartifoss. Ein Tag war dem Besuch des überaus malerischen Gebietes um Landmannalaugar gewidmet.
Nordlichter waren im Sommer keine zu beobachten, dafür hatten wir um Mitternacht schönes Tageslicht.
Ich hoffe, daß mein Beitrag Interesse findet und freue mich auf eine Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Gottfried
Christine
Lieber Gottfried,
danke für deine Erfahrungen – beide Reisen klingen traumhaft! Es scheint, als hätte Island dich genauso in seinen Bann gezogen wie mich :-) Da hast du definitiv ein paar Orte besucht, die ich noch nicht kenne – aber Island werde ich definitiv wieder besuchen!
Lena
Toller Reisebericht!
Sind die Buchstaben die jeweiligen Übernachtungsorte, in denen ihr jeweils eine Nachf verbracht habt?
Christine
Ja genau, dort in der Umgebung haben wir jeweils geschlafen!
Valery
Hallo Christine! (Ich schreib diesen Text zum 3. Mal, weil ich‘s jedes Mal fertig gebracht habe, den Text ausversehen gelöscht habe) Ich plane auch gerade einen Island-Trip und nach zwei Reiseführern durchforsten, bin ich dankbar für deine Anregungen :) Ich wollte fragen, ob ansonsten alles reibungslos lief – zum Beispiel mit dem Mietwagen. Mein Vater hat noch gewisse Bedenken, obwohl es nicht das erste Mal ist, dass wir einen Wagen mieten. Hast du beispielsweise bereits eine Vollkaskoversicherung mitgebucht und musstest dann nichts mehr bezahlen? Und wurde dir auch ein Betrag bis zu 2500€ auf der Kreditkarte blockiert? Unser letzter Road Trip fand in Irland statt – mein absolutes Lieblingsland! Aber ich bin sicher, Island ist genauso wundervoll.
Christine
Liebe Valery,
ja, mit dem Mietwagen hatten wir überhaupt keine Probleme (wir haben ihn bei Geysir gebucht)! Nein, Vollkasko hatten wir nicht, aber einen Steinschlagschutz für die Windschutzscheibe. Ja, das mit der Kreditkarte war bei uns glaub ich auch!
Irland war wirklich auch wundervoll – Island ist halt ganz anders, an jeder Ecke eine andere faszinierende Landschaft.
Ich wünsche euch eine schöne Reise :-)
Fräulein Freud
ooh wie schön! das ist ziemlich genau die route, die ich auch fahren will, wenn island endlich einmal „dran“ kommt. großartige eindrücke von diesem faszinierenden land!
Christine
Ja, das ist wirklich die typische Route für die erste Reise nach Island – würde ich auch uneingeschränkt empfehlen! Für die nächste Reise hab ich dann allerdings schon eine andere im Kopf ;-)
Nicole von PASSENGER X
Wenn ich von Island lese, dann will ich immer am liebsten direkt buchen. Das Land steht ganz weit oben auf meiner Bucket List und genau wie dir, schwebt mir auch der komplette Circle vor. Richtig toll, was ihr in den 10 Tagen alles gesehen habt. Das treibende Eis und vor allem die Nordlichter – wow!!! Was für ein tolles Land!
Liebe Grüße
Nicole vom Reiseblog PASSENGER X
Christine
Liebe Nicole,
Island muss man wirklich gesehen haben. Die Bilder können nicht annähernd die Realität widerspiegeln! Ich muss definitiv wieder hin :-)
Saskia
Liebe Christine,
dieses Land weckt Erinnerungen. Ich war vor 3 Jahren auf Island und es war traumhaft schön.
Ich muss aber zugeben, dass wir einen echten Isländer in der Familie haben und er uns dann sein Land aus seiner Perpektive gezeigt hat. Seit der Europameisterschaft scheint das Land noch mehr zu boomen.
Ich muss da unbedingt wieder hin. Evtl. nächstes Jahr im März – April 2018.
Darf ich fragen welche Kamera du benutzt? Die macht echt tolle Aufnahmen.
Liebe Grüße
Saskia
Christine
Liebe Saskia,
ja das glaub ich, wenn man ein Land mit einem Landsmann erkundet, ist das gleich was anderes! Ich mache meine Fotos mit meiner Nikon 1 – die begleitet mich seit Jahren überall hin.
Liebe Grüße,
Christine
Jenny
Echt super-schön! Island ist im Moment ja voll das Trend-Reisezeil… und es ist auch schon lange auf meiner Reise-Wunsch-Liste! Danke für den tollen Bericht und die schönen Fotos!
Christine
Ja, das stimmt! Im Moment boomt Island (verständlicherweise) wirklich. Die Reise war wirklich traumhaft. Ich hoffe, du schaffst es bald hin :-)
Franzi
Wow wie du geschrieben hast: Die Landschaft sieht aus wie aus einer anderen Welt! Super schöne Fotos hast du da mitgebracht!
Ich will unbedingt bald mal nach Island: Als bekennende Islandpferdeliebhaberhin würde ich super gerne einen Trail Ritt buchen und das Land vom Pferderücken aus erkunden. Aber das hebe ich mir für später auf, wenn ich Geld verdiene und ein wenig sparen kann :P
Lieben Gruß
Christine
Ich hab mich während der Reise auch zu einem Fan der Islandpferde entwickelt – sie sind dort wirklich überall! Dann hoffe ich, dass du deinen Trip bald machen kannst :-)
Katja vom WellSpaPortal
Liebe Christine,
trotz des holprigen Starts ist deine Geschichte richtig schön geworden.
Dein Bericht mal soviel Lust auch endlich mal Island zu besuchen.
Danke für die schönen Bilder.
Erinnerungen auch mal wieder per Hand schriftlich festzuhalten ist eine tolle Idee.
Liebe Grüße Katja
Christine
Ja, wie geschrieben ist der ganze Ärger wirklich nach den ersten Blicken auf dieses traumhafte Land verflogen. Ich kann dir einen Besuch Islands nur wärmstens empfehlen ;-)
Monika und Petar Fuchs
Deine Fotos machen wirklich große Lust auf Island. Das ist ein so tolles Land. Bisher kennen wir es nur aus zahlreichen Kanada- und USA-Flügen aus der Luft.
Christine
Dann sollten ihr es definitiv mal besuchen – es lohnt sich wirklich!