Reisebericht: 4 Tage in Amsterdam
Beim Gedanken an Amsterdam kommen einem vermutlich zuerst einmal Coffeeshops, das Rotlichtviertel, Radfahrer, Tulpen und Grachten in den Sinn. Davon, dass die niederländische Hauptstadt noch viel mehr zu bieten hat, konnte ich mich bei einem viertägigen Besuch überzeugen.
Gleich bei der Ankunft am prächtigen Bahnhof fiel mir die besondere Architektur der Stadt auf. Reich verzierte Giebel und Fassaden, Backsteinbauten, Brücken und vieles mehr. Kein Wunder, dass ich während meiner vier Tage in Amsterdam nicht nur unzählige Male entlang der Prinsen-, Keizers- und Herengracht spaziert bin sondern dabei auch zahlreiche Bilder von Häusern, Brücken, Treppen und Innenhöfen gemacht habe. Denn ein Blick hinter die Fassade lohnt sich allemal. Nicht nur der wohl berühmteste Innenhof der Stadt – der Begijnhof – ist ein wahrer Hingucker sondern auch die vielen kleinen und großen Grünflächen, die sich in der ganzen Stadt finden. Der bekannteste Park Amsterdams – der Vondelpark – konnte mich hingegen nicht wirklich überzeugen, kam er mir doch etwas schmutzig und schmuddelig vor. Vielleicht bin ich aber auch nur von unseren tollen Parks in Wien etwas verwöhnt.
Was man sehen muss
Natürlich durften die wichtigsten Sehenswürdigkeiten bei meinem Besuch nicht fehlen: der Museumsplatz mit dem weltberühmten Rijksmuseum, dem Van Gogh Museum und dem Stedelijk Musem sowie einem der bekanntesten Fotomotive der Stadt, der „I amsterdam“-Buchstaben vor dem Rijksmuseum (die Museen habe ich aber nur von außen betrachtet). Der historische Hauptplatz Dam mit dem Nationaldenkmal, dem Königlichen Palast und der Nieuwe Kerk. Oder Westermarkt mit der Westerkerk, von deren Turm man einen tollen Ausblick auf die Stadt hat, sowie dem Anne Frank Haus. Und natürlich der Blumenmarkt neben dem Munttoren, dem 1620 erbauten Münzturm. Von hier aus empfiehlt sich auch ein Spaziergang durch die Kalverstraat, einer der belebtesten Einkaufsstraßen der Stadt.
Auch die obligatorische Grachtenfahrt habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Gleich zwei Hop On Hop Off-Linien bietet etwa Citysightseeing Amsterdam, bei der man entlang der Prinsen- und der Keizersgracht fährt und die Stadt vom Wasser aus betrachten kann. Nicht nur ein super Tipp wenn einem vom Laufen die Füße schmerzen und man mal eine Pause braucht!
Vielfältiges Amsterdam
Natürlich wollte ich mir auch das bekannte Rotlichtviertel Amsterdams ansehen, das sich im Viertel De Wallen rund um den Zeedijk erstreckt. Hier tummeln sich schon am späten Nachmittag zahlreiche Besucher und Touristen, die die verruchte Seite Amsterdams erkunden beziehungsweise bestaunen wollen. Gleich ums Eck findet sich mit der Oude Kerk auch die älteste Kirche der Stadt, sie stammt aus dem 14. Jahrhundert, sowie China Town mit seinem Fo Guang Shan He Hua Tempel.
Auf die Spuren von Amsterdams bekanntesten Bier kann man sich in der Heineken Experience begeben. Da ich im Voraus schon so viel Gutes über den Besuch der Brauerei gelesen habe, war ein Besuch unumgänglich. Bei der interaktiven Tour erfährt man alles über die Geschichte und Produktion des Biers und kann natürlich auch das eine oder andere Glas verkosten. Der Besuch ist kurzweilig, informativ und gut gemacht, wobei mir in Bezug auf Aufmachung und Informationsgehalt das Guinness Storehouse in Dublin etwas besser gefallen hat. Vorbeischauen sollte man bei einem Trip nach Amsterdam aber auf jeden Fall!
Windmühlen, Holzschuhe und Käse
Wenn es die Zeit zu lässt, sollte man auch unbedingt ins nahe gelegene Freilichtmuseum Zaanse Schans fahren und in die Vergangenheit abtauchen. Denn Zaanse Schans bietet alles, was man sich von einem niederländischen Dorf erwartet: Windmühlen, Holzschuhe und Käse. Man kann verschiedene Häuser, etwa einen alten Supermarkt, ein Bäckereimusem, eine Käserei sowie eine Holzschuhwerkstatt, die Windmühlen (gegen Eintritt) und das Zaans Museum besichtigen. Natürlich gibt es auch mehrere Souvenirläden, an denen man sich typische Mitbringsel kaufen kann. Auch wenn Zaanse Schans sehr gut besucht und der Zug (Fahrzeit von Amsterdam Centraal bis Zaanse Schans sind circa 30 Minuten) übervoll ist, ist der Besuch empfehlenswert. Allein schon wegen des tollen Blicks auf den Fluss und seine an ihm stehenden Windmühlen lohnt sich die Fahrt.
In Zaanse Schans habe ich übrigens auch das einzige Mal eine traditionelle niederländische Speise gegessen, die sogenannten Bitterballen, panierte und frittierte Fleischbällchen. Ansonsten ähnelt das Speisen- und Restaurantangebot sehr dem in Österreich. Überdurchschnittlich hoch ist die Zahl der Burgerlokale (Empfehlung: Ter Marsch & Co. in der Vijzelstraat) und Steakhäuser. Und natürlich nicht zu vergessen die obligatorischen Pommes mit Mayonnaise, die es in einer Vielzahl an Variationen gibt.
Mein Fazit: Die niederländische Hauptstadt ist unglaublich vielseitig. Historische Gebäude reihen sich an moderne Shops und Lokale, vor den schiefen Prachtbauten werden Parties gefeiert und bei einer Grachtenfahrt fühlt man sich aufgrund der Vielzahl an Brücken und Wasserwege an Venedig erinnert. Amsterdam ist definitiv eine Reise wert!
6 Kommentare
Julie
Amsterdam ist so eine tolle Stadt! Bald geht es für mich wieder hin und ich freue mich bereits sehr! Richtig toll fand ich damals das Wissenschaftsmuseum NEMO: https://www.nemosciencemuseum.nl/en/. Das Anne-Frank-Haus haben wir natürlich auch besichtigt. Ein absolutes Muss beim ersten Amsterdam-Besuch!
Ein „I amsterdam“-Bild fehlt mir noch, auch den Vondelpark haben wir damals viel zu kurz besichtigt.
Danke für den Tipp mit dem Freilichtmuseum. Sollten wir noch Zeit dafür haben, wäre das sicher spannend.
Liebe Grüße
Julie
Christine
Das Wissenschaftsmuseum hab ich bei meiner Reise damals leider nicht besucht, das kommt dann beim nächsten Mal dran ;-)
Ich wünsch dir einen schönen Trip nach Amsterdam!
Liebe Grüße, Christine
farbpalettedeslebens
Amsterdam ist echt eine super Stadt. Ich war vorletztes Jahr direkt zweimal dort. Übrigens empfehle ich beim nächsten Trip dorthin mal das Stedelijk-Museum zu besuchen. Das hat echt schöne und interessante Kunst und auch einen Raum, in dem man mit Lego bauen darf :D War während meiner Kursfahrt das absolute Highlight (bin ja sonst auch nicht der Museums-gänger)
christine unterwegs
Danke für den Tipp! Dieses Mal war die Zeit für Museumsbesuche leider zu kurz.
Miriam
Hahaha oh Gott, vier Kommentare an einem Tag, aber wenn man mal anfängt zu lesen … :D
In Amsterdam war ich gerade Anfang Dezember und konnte ähnliche Eindrücke wie du festhalten. Eine ganz besondere Stadt mit ganz besonders freundlichen Menschen. Absoluter Städtereisenliebling so far! :)
GLG Miriam
http://www.enemenemimi.com
christine unterwegs
Ja, Amsterdam war toll! Mein Städtereisenliebling ist allerdings Edinburgh, das hat mich umgehauen!