Reisebericht: Kurzurlaub im Ausseerland
Berge, Seen, bunte Sommerwiesen – diese drei Begriffe kommen mir in den Sinn, wenn ich an den Kurzurlaub im steirischen Ausseerland denke. Manchmal fühlt man sich auch ein bisschen wie am Meer, etwa wenn man in den weißen Buchten des Altausseer Sees sitzt. Vielleicht sind meine Eindrücke etwas vom herrlichen Sommerwetter, welches bei unserem Aufenthalt herrschte, geblendet. Doch ehrlich gesagt glaube ich das nicht. Das Ausseerland kann sich bestimmt bei jedem Wetter sehen lassen. Und zu unternehmen gibt es hier auch genug. Vielleicht inspirieren euch meine Highlights ja für einen Kurzurlaub im Ausseerland!
Inhaltsverzeichnis:
- Rund um den Altausseer See
- 3-Seen-Tour: Grundlsee, Toplitzsee, Kammersee
- Fahrt über die Loser Panoramastraße
- Abstecher nach Hallstatt
Rund um den Altausseer See
Am Fuße des Losers und mitten in der traumhaften Berglandschaft des Salzkammerguts befindet sich der Altausseer See. Das dunkelblaue Wasser des Sees verlieh ihm den Beinamen „dunkelblaues Tintenfass“. Am Westufer des Sees befindet sich die malerische Gemeinde Altaussee, die mit ihren wunderschönen Häusern ebenfalls einen Besuch wert ist. Das weitgehend unverbaute Ufer des Sees hat zwei Vorteile: Erstens bietet es einen Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten, zweitens kann man an zahlreichen Stellen ins kühle Nass springen und den See auch auf dem Seerundweg umrunden.
Der Seerundweg ist 7.5 Kilometer lang und bietet einen wunderschönen Blick auf den See selbst, aber auch auf die ihn umgebenden Berge. So hat man etwa eine super Sicht auf die beeindruckende Trisselwand, den Loser sowie auf das Dachsteinmassiv. Zahlreiche Bänke laden rund um den See zum Verweilen ein. Die vielen Buchten, in denen man ins Wasser gehen kann, erinnern mit ihren weißen Kieselsteinen zudem an kroatische Strände. Der Weg ist fast durchgängig flach und daher auch ideal für Familien und sogar Kinderwägen. Wer den See vom Wasser aus kennenlernen will, der kann außerdem auch eine einstündige Rundfahrt mit dem Schiff machen.
3-Seen-Tour: Grundlsee, Toplitzsee, Kammersee
Gleich drei Seen besucht man bei der sehr empfehlenswerten 3-Seen-Tour. Den Anfang bildet der größte See der Steiermark, der Grundlsee, weiter geht es zum sagenumwobenen Toplitzsee (um ihn hält sich der Mythos, dass zu Ende des Zweiten Weltkriegs Gold und Kunstschätze im See versenkt wurden) ehe der idyllische Kammersee den Abschluss bildet. Während man zum Kammersee nur mit dem Boot gelangt, erreicht man den Grundlsee sowie den Toplitzsee zu Fuß, mit dem Auto oder mit dem Schiff. Um die 3-Seen-Tour zu absolvieren, gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder man bucht die Tour direkt online oder vor Ort bei Schifffahrt Grundlsee. Bei dieser geht es mit dem Schiff über den wunderschönen Grundlsee, zu Fuß zum Toplitzsee und mit der Plätte über den Toplitzsee zum Kammersee. Oder man geht beziehungsweise fährt mit dem Auto entlang des Grundlsees bis Gößl, spaziert dann weiter zum Toplitzsee und fährt ebenfalls mit der Plätte zum Kammersee.
Da das Wetter bei unserem Aufenthalt so schön war und wir uns auch ein bisschen bewegen wollten, haben wir den Wanderweg von Grundlsee bis Gößl beziehungsweise weiter zum Toplitzsee genommen (Dauer ca. zwei Stunden) und sind dann mit der Plätte zum Kammersee gefahren. Dort hat man circa eine halbe Stunde Zeit, um den kurzen Weg zum See zu spazieren und sich umzusehen, ehe es wieder mit dem Holzboot zurück über den Toplitzsee geht. Für den Rückweg zu unserem Auto in Grundlsee haben wir dann von Gößl aus das Schiff genommen. Insgesamt sollte man drei bis vier Stunden einplanen, um alle Seen so richtig genießen zu können. Am Ufer des Toplitzsees lohnt sich übrigens ein Besuch der Fischerhütte, in der steirische Schmankerl serviert werden. Egal, für welche Variante man sich entscheidet, die 3-Seen-Tour ist ein Muss bei einem Urlaub im Ausseerland!
Fahrt über die Loser Panoramastraße
Wer (nicht nur) den Altausseer See auch von oben bestaunen will, dem sei eine Fahrt über die Loser Panoramastraße empfohlen! Neun Kilometer lang windet sich ausgehend von Altaussee eine kurvenreiche Straße hinauf bis auf 1.600 Höhenmeter. Oben angekommen kann man einen herrlichen Blick auf das Salzkammergut mit seinen zahlreichen Gipfeln sowie den Altausseer See werfen. Zudem ist das Ende der Panoramastraße zugleich auch der Anfang für zahlreiche Wanderungen sowie mehrere Klettersteige.
Abstecher nach Hallstatt
Die Tatsache, dass sich aktuell noch nicht allzu viele Touristen in Österreich befinden, nahmen wir zum Anlass für einen kurzen Besuch im nahe gelegenen Hallstatt. Denn zumindest einmal sollte man diesen Ort, der vor allem bei asiatischen Touristen so beliebt ist, gesehen haben, oder? Direkt am Hallstättersee gelegen, erweckt die rund 800 Einwohner zählende Gemeinde den Eindruck, direkt aus einem Gemälde entsprungen zu sein. Die an den Hang gebauten Häuser, das glitzernde Wasser, die bunten Farben – all das zieht einen sofort in seinen Bann. Schon nach kurzer Zeit kann man verstehen, warum Hallstatt so beliebt ist. Auch wenn es sicher mehrere ähnliche Orte in Österreich gibt, die weit weniger bekannt, aber genauso schön sind.
Bei einem Aufenthalt in Hallstatt lohnt sich bestimmt auch ein Besuch im Salzbergwerk, in dem man einen Einblick in die Geschichte des Salzabbaus erhält. Dieser ging sich bei uns aber leider nicht aus. Was wir sehr wohl besucht haben, ist das Beinhaus am Friedhof von Hallstatt. In diesem finden sich rund 1.200 Schädel, von denen 610 bemalt sind. Diese sowie Röhrenknochen wurden früher aufgrund von Platzmangel nach einer Ruhezeit von zehn bis 15 Jahren aus den Gräbern genommen, in der Sonne gebleicht, bemalt und im Beinhaus aufgeschlichtet. Heute ist dies aufgrund der Zunahme an Feuerbestattungen nicht mehr nötig, der jüngste Schädel kam 1995 ins Beinhaus. Der Besuch des Friedhofs mit dem Beinhaus führt einen übrigens hinauf über die Dächer Hallstatts, von wo man einen wunderschönen Blick auf den Ort sowie den Hallstätter See hat.
Das Ausseerland hat natürlich noch viel mehr zu bieten! So gibt es etwa noch zahlreiche weitere Seen, etwa den Ödensee, den Salza-Stausee oder den Großsee sowie lohnenswerte Ausflugsziele wie das Benediktinerstift Admont, das Schloss Trautenfels und die Salzwelten Altaussee zu besuchen. Nicht zu vergessen natürlich auch die zahlreichen Möglichkeiten zum Wandern, Radfahren und Klettern. Während eines Urlaubs im Ausseerland wird einem also bestimmt nicht so schnell langweilig.
Mein Fazit: Ich werde definitiv wieder Urlaub im Ausseerland machen. Es gibt einfach noch viel zu viel zu sehen und die Seen und Berge haben mich einfach in ihren Bann gezogen. Ganz große Empfehlung also von meiner Seite!