Reisebericht: Kurzurlaub in der Phyrn-Priel-Region
Oberösterreich ist noch ein ziemlich grauer Fleck auf meiner Wander- und Reisekarte. Das soll sich ändern! Immerhin hat das Bundesland im Norden Österreichs einiges zu bieten. Die Landeshauptstadt Linz ist definitiv einen Besuch wert, genauso wie der Böhmerwald an der Grenze zu Tschechien. Dieses Mal verschlug es uns für einen Kurzurlaub in den Süden Oberösterreichs, genauer gesagt in die Phyrn-Priel-Region an der Grenze zur Steiermark. Vielleicht ist das ja auch was für euch? Hier findet ihr meine Tipps für ein paar schöne Tage in Windischgarsten und Umgebung.
Inhaltsverzeichnis:
Durch die Dr.-Vogelgesang-Klamm
Mit einer Länge von 2,74 Kilometern ist die Dr.-Vogelgesang-Klamm in Spital am Phyrn eine der längsten begehbaren Felsenschluchten Österreichs. Bereits seit 1906 ist die Klamm begehbar und entführt einen in eine wildromantische Atmosphäre aus steilen Schluchten und Wasserfällen. Vom Klammeingang bis zum -ausgang muss man über 500 Stufen und 330 Höhenmeter überwinden. Die Stege und Stiegen führen durch die enge Schlucht und geben wunderschöne Aussichten auf das Naturjuwel frei. Die Klamm ist zwar aufgrund ihrer Stufen nicht barrierefrei, aber dennoch auch für Familien mit Kleinkindern sowie ältere Personen geeignet.
Die Dr.-Vogelgesang-Klamm ist zudem Ausgangspunkt für die 3-Hüttenwanderung (Bosruckhütte, Rohrauer Haus und Hofalm), die Besteigung des 2.224 Meter hohen Großen Phyrgas und zahlreichen weiteren Wanderungen. Anstelle der 3-Hüttenwanderung haben wir nach unserem Gang durch die Klamm eine 2-Hüttenwanderung gemacht, nämlich zur zehn Minuten vom Klammausgang entfernten Bosruckhütte, weiter zum Rohrauer Haus auf 1.308 Höhenmeter und wieder retour zum Klammeingang. Eine schöne Runde, die insgesamt auf 13 Kilometer kommt und neben der Klamm auch über Wiesen und durch Wälder führt. Das Rohrauer Haus lädt dann mit Kaspressknödel und Co. zur Pause ein. Einzig der Weg vom Klammausgang über die Forststraße (ca. 50 Minuten) zurück zum Parkplatz ist dann etwas eintönig (die Klamm ist nur in eine Richtung begehbar). Alternativ kann man vom Ausgang der Klamm auch den Schildern nach Spital am Phyrn über Stiftsreith folgen. Dieser Weg ist jedoch länger (ca. 75 Minuten).
Zu Besuch am Schiederweiher
Der kleine, aber idyllische Stausee Schiederweiher wurde 2018 zum schönsten Platz in Österreich gewählt. Dementsprechend beliebt ist er als Ausflugsziel. Der zwischen 1897 und 1902 errichtete Weiher befindet sich am Dorfende von Hinterstoder und ist nach einem rund 15-minütigen Spaziergang vom kostenpflichtigen Parkplatz aus erreichbar. Am Stausee angekommen, ist man im ersten Moment vermutlich von seiner Größe überrascht. Denn der Schiederweiher ist nur zwei Hektar groß und maximal 1,5 Meter tief. Spaziert man an seinem Ufer entlang, ist man recht schnell fertig. Nichtsdestotrotz versteht man, warum der Schiederweiher zum schönsten Platz Österreichs gewählt wurde. Das Panorama, dass sich einem mit den Gipfeln von Spitzmauer und Großem Priel im Hintergrund bietet, ist traumhaft.
Wem der kurze Spaziergang vom Parkplatz und am Seeufer entlang zu wenig ist, dem sei die Polsterlucken Rundwanderung empfohlen. Für diese folgt man nach dem Schiederweiher einfach den Schildern „Polsterluckenrunde“. Der Weg führt über Wiesen zum Polsterstüberl und durch Wälder zurück zum Schiederweiher und ist insgesamt an die fünf Kilometer lang. Der gesamte Weg ist barrierefrei und auch für Familien geeignet.
Eine Runde um den Gleinkersee
Der Gleinkersee in Rossleithen ist ein beliebtes Ausflugs- und Badeziel in der Phyrn-Priel-Region. Mit bis zu 25 Grad Wassertemperatur gilt er als einer der wärmsten Bergseen Österreichs. Der See ist aber nicht nur ein ideales Badeziel, sondern auch Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen auf die ihn umgebenden Berge. Im Wald hinter dem See befindet sich außerdem ein Hochseilgarten. Zudem lohnt sich ein Besuch im Gasthaus Seebauer, welches direkt am See liegt. Empfehlenswert ist ein Spaziergang rund um den See. Ein flacher Weg führt auf einer Länge von 1,7 Kilometer direkt am Ufer des grün schimmernden Gleinkersees entlang und bietet ein tolles Panorama.
Leider war bei unserem Aufenthalt das Wetter alles andere als gut. Daher konnten nicht alle Dinge unserer To-do-Liste abgehackt werden. Definitiv ein Grund wiederzukommen. Denn die Phyrn-Priel-Region hat noch viel mehr zu bieten! Was bei uns zum Beispiel noch auf der Liste stand war die Wanderung auf den Wurbauerkogel, den Aussichts- und Erlebnisberg in Windischgarsten. Aber auch die Tour auf den Stubwieswipfel oder den Wasserklotz hätte uns angesprochen.
Mein Fazit: Die Phyrn-Priel-Region ist das ideale Reiseziel für Wanderer und Spaziergänger. Egal ob man anspruchsvolle Gipfeltouren, leichte Wanderungen oder Familienausflüge unternehmen will, hier werden alle Wünsche erfüllt. Aus diesem Grund war es sicher nicht mein letzter Besuch in dieser Region.
Warst du schon mal in der Phyrn-Priel-Gegend unterwegs? Wenn ja, was kannst du mir fürs nächste Mal empfehlen?