Reisebericht: Ein Wochenende in Edinburgh
Beitrag aktualisiert am 6. August 2024
Bereits zwei Mal durfte ich die schottische Hauptstadt Edinburgh besuchen. 2016 für einen Kurztrip übers Wochenende, 2024 als Ausgangspunkt unserer zweiwöchigen Rundreise durch Schottland. Bereits bei meinem ersten Besuch hat mich Dùn Èideann (schottisch-gälisch für Edinburgh) auf Anhieb mit seinem mittelalterlichen Flair in seinen Bann gezogen. Und auch nach meinem zweiten Besuch im Rahmen einer Rundreise durch Schottland zählt Edinburgh definitiv zu meinem Highlight in Schottland! Nachstehend verrate ich dir meine Tipps für ein paar unvergessliche Tage in Edinburgh.
Inhaltsverzeichnis:
Edinburghs mittelalterliches Zentrum
Edinburgh ist zwar die Hauptstadt Schottlands sowie Sitz des schottischen Parlaments, dennoch ist die Stadt mit rund 493.000 Einwohnern nach Glasgow nur die zweitgrößte Stadt Schottlands. Im Vergleich zu Glasgow, welches ich bei meinem ersten Schottlandbesuch 2016 ebenfalls besucht habe, besticht Edinburgh mit seinen historischen Gebäuden, den freundlichen Menschen und dem mittelalterlichen Flair.
Das Zentrum Edinburghs und ein Must-See ist die Royal Mile. Diese 1,8 Kilometer lange Straße, die durch die Altstadt führt und sich aus den Straßen Canongate, High Street und Castlehill zusammensetzt, ist nicht nur das touristische Zentrum, sondern auch die älteste Straße der Stadt. Sie führt vom Edinburgh Castle, welches majestätisch auf dem Castle Rock thront und alle Blicke auf sich zieht, sanft abfallend hinunter bis zum Palace of Holyroodhouse, dem schottischen Amtssitz von King Charles.
Spaziert man die Royal Mile entlang, locken zahlreiche Highlights: die St. Giles Cathedral aus dem 15. Jahrhundert, das Heart of Midlothian (ein in den Straßenbelag eingepflastertes Herz, es soll Glück bringen, wenn man darauf spuckt) oder die vielen quer zur Royal Mile verlaufenden Closes, steile und enge Gassen, in die Bewohner der angrenzenden Häuser früher ihre Abwässer entleerten. Auch Teehäuser, Pubs (etwa das „The World’s End“) sowie Restaurants (wer auf der Suche nach guten und außergewöhnlichen Burgern ist, wird im „Burgers and Beers Grillhouse“ fündig) finden sich an der Royal Mile zuhauf.
Auf Geistersuche
Entlang der Royal Mile ziehen auch zahlreiche Plakate für sogenannte Gruselführungen die Blicke auf sich. Denn nirgends soll es so spuken wie in Edinburgh. Davon wollten wir uns natürlich selbst überzeugen und buchten die „Haunted Vaults & Graveyard Tour“, die uns zuerst auf den Greyfriar’s Graveyard und im Anschluss in die dunklen Vaults (Gewölbe) der South Bridge führte. Geister haben wir zwar keine gesehen, die 1,5 Stunden dauernde Führung sowie die Fakten, die wir währenddessen von unserem Guide erfahren haben, waren aber sehr interessant und gaben Einblick in die dunkle Seite Edinburghs. Ausklingen lassen kann man den gruseligen Abend dann im Frankenstein Pub, das allein aufgrund seiner Einrichtung einen Besuch wert ist.
Edinburgh Castle
Die Touristenattraktion schlechthin ist natürlich das Edinburgh Castle. Die mittelalterliche Burg, die auf einem erloschenen Vulkan, dem Castle Rock, thront, bietet nicht nur eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt, sondern auch allerlei Sehenswertes wie die schottischen Kronjuwelen, die St. Margaret’s Chapel, Mons Meg (eine Kanone aus dem 15. Jahrhundert), das Prisons of War Museum, das National War Museum und noch vieles mehr. Hier sollte man mindestens einen halben Tag einplanen, um zumindest das ganze Gelände abzugehen und die eine oder andere Sehenswürdigkeit zu besichtigen.
National Museum of Scotland
In der Nähe der Royal Mile befindet sich das National Museum of Scotland mit Exponaten aus der ganzen Welt. Egal, ob man sich für Technik, Natur oder Kultur interessiert, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auch Kinderherzen schlagen im fünfstöckigen Museum höher: Nicht nur in den eigens gestalteten Kinderbereichen „Imagine“ und „Adventureland“ können die Kleinen allerhand ausprobieren, sondern generell im ganzen Museum. Der Eintritt ist übrigens (bis auf Sonderausstellungen) kostenlos, eine Spende wird jedoch empfohlen.
Edinburgh von oben
Am anderen Ende der Royal Mile lädt nicht nur der Palace of Holyroodhouse zu einem Besuch ein, sondern auch der Arthur’s Seat, Edinburghs 251 Meter hoher Hausberg, von dem man einen sagenhaften Blick auf Edinburgh, das Edinburgh Castle und den Calton Hill hat. Vom Palace of Holyroodhouse gibt es mehrere Wege, die auf den Arthur’s Seat führen. Der etwas steile Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn man sich die Aussicht mit zahlreichen weiteren Touristen teilen muss und es auf den engen Steintreppen hin und wieder zu Staus kommt.
Die Aussicht genießen sollte man unbedingt auch auf dem Calton Hill. Der 100 Meter hohe Vulkankegel ist der einzige Aussichtspunkt Edinburghs, an dem man sowohl das Edinburgh Castle als auch den Arthur’s Seat bestaunen kann. Doch auch auf dem Hügel selbst gibt es einiges zu sehen: das National Monument, das Nelson Monument, das Old Observatory, das City Observatory oder das Dugald Stewart Monument.
Edinburghs Winkelgasse
Edinburgh weist unheimlich viele entzückende Gassen auf, zwei davon haben es mir aber besonders angetan: die Cockburn Street und die Victoria Street. Während Erstere vor allem mit ihren zahlreichen Cafés und kleinen Shops zum Bummeln einlädt, beeindruckt Zweitere mit ihren farbenfrohen Häusern. Angeblich inspirierte die Victoria Street J.K. Rowling zur berühmten Winkelgasse im Harry Potter Universum. Fans des Zauberlehrlings sollten unbedingt auch am Greyfriar’s Graveyard die Augen offenhalten, den einige der Grabinschriften kommen einem bekannt vor, wie etwa Thomas Riddle.
Weitere Highlights in Edinburgh
Doch damit nicht genug. Edinburgh hat neben diesen noch viele weitere Highlights zu bieten. So etwa das imposante Scott Monument, welches dem Schriftsteller Sir Walter Scott gewidmet ist, die Einkaufsmeile Princes Street, der Royal Botanic Garden, der Edinburgh Zoo oder die Royal Yacht Britannia am Hafen.
Die Auswahl an Pubs, Café und Restaurants ist in Edinburgh riesig. Hier hat man definitiv die Qual der Wahl. Folgende Lokale kann ich uneingeschränkt empfehlen:
- Burgers and Beer Grillhouse, 192A High Street
- Byron Burger, 29-31 North Bridge
- Bella Italia, 54-56 North Bridge
- The World’s End, 2-8 High Street
- Coffee ‚N‘ More, 34 Cockburn Street
- Mimi’s Little Bakehouse, 250 Canongate
- Frankenstein, 26 George IV Bridge
Raus aus der Stadt: Falkirk Wheel
Wer einen Ausflug in die Umgebung Edinburghs machen will, dem kann ich das Falkirk Wheel in Falkirk, rund eine Stunde von Edinburgh entfernt, empfehlen. Dabei handelt es sich um ein rotierendes Schiffshebewerk, das Schiffe vom Union Canal in den Forth and Clyde Canal und umgekehrt befördert. Die imposante Konstruktion, die an ein Riesenrad erinnert, ist das weltweit einzige Schiffshebewerk, welches nach dem Prinzip der Balance funktioniert. Eine Fahrt mit dem Falkirk Wheel dauert knapp 60 Minuten und beinhaltet die Fahrt hinauf zum Union Canal sowie retour zum Forth and Clyde Canal, herrliche Aussicht inklusive! Eine Reservierung vorab ist aber empfohlen.
Neben der Schleuse erwarten Besucher*innen zudem ein großer Kinderspielplatz, eine Minigolf-Anlage, ein Wasserspielplatz und mehr – hier kann man gut und gerne einen ganzen Tag verbringen.
Edinburgh sollte man unbedingt gesehen haben! Die bezaubernde Old Town mitsamt ihren geschichtsträchtigen Häusern und Pubs versetzt einen in eine längst vergangene Zeit. Edinburgh ist einfach an allen Ecken schön und weiß zu überzeugen.
Hier findest du alle Beiträge zu meiner Reise durch Schottland (wird laufend ergänzt):
- Zweiwöchige Rundreise durch Schottland
- Was man auf der Isles of Skye gesehen haben muss
- Die Highlands – Inverness, Loch Ness & Cairngorms National Park
- Aberdeen und das Dunnottar Castle
9 Kommentare
schwertiontour
Muss eine großartige Stadt sein, die ich unbedingt mal sehen möchte. Sehr schöner Bericht!
Hast Du vielleicht Tipps für Unterkünfte ? Außerdem würden mich interessieren, auf welchen Berg/Vulkan man zum Sonnenauf-bzw. Untergang steigt.
VG, Schwerti
Christine
Oh ja, Edinburgh ist wirklich eine tolle und sehenswerte Stadt. Ich war von der ersten Minute an begeistert. Für den Sonnenauf- bzw. -untergang kann ich dir den Arthurs Seat sehr empfehlen, von hier aus hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt :-) Wir haben im Cityroomz Edinburgh übernachtet, das war sehr nett und kann ich nur empfehlen!
Liebe Grüße, Christine
Froilein Couture
Ich bin ganz in der Nähe geboren und liebe diese wunderschöne Stadt. Tolle Bilder und ein sehr imformativer Artikle :) glg Froilein Couture
christinefromvienna
Danke! Ich muss definitiv wieder hin, so eine tolle und faszinierende Stadt!
ella wayfarer
Oh, Edinburgh steht auch noch auf meiner To Do Liste. So viele schöne alte Steine und raue Landschaft… Sieht wirklich sehr schön aus!
❀ Ella
http://ellawayfarer.com
nakura
Edinburgh ist in meiner Wunsch-Städtetrip-Liste gerade mächtig hoch gerutscht … und ab STR könnte man da sogar recht günstige Flüge buchen. Das schreibe ich mir mal für 2017 auf die Liste. :-)
PS: Legst du einen Filter über deine Bilder?
christinefromvienna
Ja, es ist auf jeden Fall eine Reise wert! Bin so froh, dass es sich zufällig ergeben hat. Nein, ich nutze keine Filter, lediglich die Autokorrektur in Photoshop für Helligkeit, Kontrast usw.
Renate
Liebe Christine,
eine sehr interessante Stadt! Man kann so viel machen. Wir waren auch vor Kurzem da und haben sehr viel unternommen. Ich sehe, du hast alle Berge erklommen. Jetzt weiß ich auch, wie schön die Aussicht vom Arthurs Seat aussieht. Wir haben am Geburtstag der Queen den Holyrood Palace besichtigt.
Liebe Grüße
Renate
christinefromvienna
Liebe Renate,
ja, Edinburgh ist wirklich eine sehr faszinierende Stadt! Den Holyrood Palace haben wir leider nur von außen bestaunt.