Wanderung durch die Weichtalklamm
Ich war ja schon in einigen Klammen unterwegs, etwa der Bärenschützklamm, der Johannesbachklamm oder der Steinwandklamm, keine hat mich aber bisher so gefordert wie die Weichtalklamm. Hier geht es sprichwörtlich über Stock und Stein durch enge Felsschluchten.
Die Klamm befindet sich im sogenannten Höllental, in der Nähe des niederösterreichischen Kurorts Reichenau an der Rax. Ausgangspunkt für die Wanderung durch die Klamm ist das Weichtalhaus auf einer Seehöhe von 563 Metern. Ziel ist die Kienthalerhütte auf 1.380 Meter Seehöhe. Um hinauf zu gelangen gibt es zwei Möglichkeiten: die Wanderung durch die Klamm oder die Forststraße sowie den Ferdinand-Mayr-Weg. Wer durch die Klamm will, sollte dafür unbedingt den Weg hinauf wählen. Da man nämlich über zahlreiche Leitern und kleinere Klettersteige muss, ist es meiner Meinung nach hinauf auf jeden Fall einfach als hinunter.
Über Stock und Stein
In unmittelbarer Nähe des Weichtalhauses findet sich der Eingang zur Klamm, der zuerst noch über einen schmalen aber gut begehbaren Weg führt. Eine knappe halbe Stunde wandert man auf dem gemütlichen Weg dahin und fragt sich, ob das denn schon die Klamm ist oder ob die noch kommt. Tja, sie kommt noch! Denn nach kurzer Zeit wird es immer enger und schön langsam machen sich die festen Wanderschuhe bezahlt. Immer wieder muss man über Eisenleitern oder rutschige Felsen, bei denen nur die in die Felsen geschlagenen Ketten Halt bieten. Einmal glaubt man sogar in einer Sackgasse gelandet zu sein, dabei muss man unter einem riesigen eingeklemmten Felsbrocken durchschlüpfen.
Klingt nicht nur abenteuerlich, ist es auch! Hier muss man auf jeden Fall trittsicher und schwindelfrei sein. Doch die Wanderung durch die Klamm ist nicht nur abenteuerlich sondern auch anstrengend. Nach circa zweieinhalb Stunden erreichen wir erschöpft und durchgeschwitzt die Forststraße. Doch damit ist man noch nicht am Ziel. Ein steiler Waldweg markiert die letzten Höhenmeter hinauf zur Kienthalerhütte, die wir nach einer Gehzeit von insgesamt dreieinhalb Stunden erreichen. Oben angekommen heißt es erstmal „Pause“ und Aussicht genießen.
Es geht abwärts
Für den Rückweg bieten sich wie gesagt auf jeden Fall der Ferdinand-Mayr-Weg und die Forststraße an. Schon bald zweigt man von der Straße in den Wald ab und windet sich in vielen Kehren wieder hinunter zum Weichtalhaus. Dabei kann man immer wieder den schönen Blick aufs Höllental genießen. Für den Rückweg sollte man circa zwei Stunden einplanen.
Die Weichtalklamm war die bisher anspruchsvollste Klamm aber auch die eindrucksvollste. Die Anstrengung und die kurzzeitigen Überforderungen beim Bezwingen der Klettersteige sind die Mühe auf jeden Fall wert!
Hier findest du übrigens alle meine Berichte zu Wanderungen in Österreich.
2 Kommentare
Flo
Hallo Christine,
interessanter Beitrag! Im Höllental war ich selbst noch nicht unterwegs, die Gegend rund um Reichenau verbinde ich bislang nur mit Wanderungen auf dem Raxplateau.
Eine weitere Klamm, die ich dir empfehlen kann, ist die Heiligengeistklamm am südlichsten Punkt der Steiermark, am Klammausgang kann man dann sogar noch rüber nach Slowenien spazieren.
http://www.travelpins.at/heiligengeistklamm/
Liebe Grüße aus Feldbach,
Flo
christineunterwegs
Lieber Flo,
danke für den Tipp! Die Heiligengeistklamm steht schon länger auf meiner Liste, leider komme ich aber relativ selten in die Gegend. Aber wer weiß, vielleicht nächstes Jahr ;-)